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Blaž Ploj

Religiöse Rituale in den Komödien von Titus Maccius Plautus

Die Komödien des Titus Maccius Plautus, die meistens auf Episoden aus dem Alltag beruhen, stellen das stark stereotypisierte städtische Familienleben dar, wobei sie die traditionellen römischen Werte im karnevalistischen Sinne verkehren.  Die theatralischen Verwicklungen – die Schwierigkeiten, Konflikte und Gefährdungen der ebenso typischen Charaktere, die oft bereits im Prolog offenbart werden – schließen immer mit einem Happy End und stellen dadurch die gesellschaftliche Ordnung wieder her. Obwohl es sich um überarbeitete Stücke der griechischen Neuen Komödie handelt (palliata), sprachen dennoch bei den Aufführungen kennzeichnende einheimische Charakteristika den Geschmack des lokalen Publikums an, die vom Autor bei der Adaptierung der Vorlagen wegen der Anpassung an den römischen kulturellen Kontext in die Texte eingebunden worden waren.

Zu den Aspekten des römischen Alltags, die Plautus auf der Bühne zeigte, zählen unter anderem auch zahlreiche religiöse Praktiken, die ein konstitutiver Bestandteil des römischen Lebens waren: sie waren gesetzlich geregelt und vorgeschrieben und sie begleiteten sozusagen alle alltäglichen Ereignisse der privaten und öffentlichen Sphären. In meiner Dissertation werde ich mich auf Rituale im Kontext des Dramas fokussieren und bei der Analyse das ganze Potenzial des performativen Charakters der Sakralhandlungen nützen. Auf der Gegebenheit aufbauend, dass Rituale sowohl verbale als auch physische Tätigkeiten sind, die entsprechend kontextualisiert werden müssen und die gewisse kognitive und emotionale Aspekte bei den Beteiligten hervorrufen, werde ich sowohl dramainhärente performative Elemente als auch rezeptionsästhetische Fragen anvisieren.

Rituale Handlungen und die Beziehung zwischen Ritual und Drama bei Plautus bieten sich zur Analyse der resonanten Weltbeziehungen regelrecht an, sowohl im Kontext der dramatischen Aufführung als auch im Sinne der Rezeption des zeitgenössischen Publikums. Das Konzept der Resonanz bietet eine neue Zugangsweise zu dieser Problematik und ermöglicht eine umfassende Analyse der Rolle der rituellen Handlungen im plautinischen Theater.

 

CV

Blaž Ploj studierte Latein und Soziologie der Kultur an der Universität in Ljubljana. Nachdem er sein Studium abgeschlossen hatte, arbeitete er als Gymnasiallehrer und Assistent an den Universitäten in Ljubljana und Maribor. Zurzeit ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Institut für Klassische Philologie der Universität Graz und Mitglied des internationalen Doktoratskollegs „Resonante Weltbeziehungen in sozio-religiösen Praktiken der Antike und Gegenwart“.

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