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Enno Friedrich

Das Christliche Weltgewebe des Venantius Fortunatus – Weltbeziehungen und die Carmina

Die Gelegenheitsgedichte des Venantius Fortunatus (Gallien, 6. Jahrhundert n. Chr.) sind zwar inhaltlich und formal vielfältig, stellen jedoch, jedes auf seine Art, Bezüge zur christlichen Weltordnung her, die in ihnen, jeweils in unterschiedlichen Kontexten, als bedeutsam für die Leser*innen erwiesen wird. Diese Anbindung und Verbindung unterschiedlicher (Alltags-)Gegenstände an und durch ein „christliches Weltgewebe“ wird in der Arbeit exemplarisch an acht Texten herausgearbeitet. Die Carmina lassen sich auf dieser Grundlage als eine christliche Sammlung des frühen Mittelalters in der Tradition, jedoch auch in klarer Abgrenzung zu römischen Sammlungen der Spätantike neu begreifen.

  • Venantius Fortunatus‘ Carmina versuchen das Christentum als (einziges) Prinzip der Weltordnung konsequent zu denken und für die Rezipient*innen als Quelle der Weltbeziehung nutzbar zu machen.
  • Die Carmina unterscheiden sich dabei deutlich von früheren christlichen Texten der Spätantike, weil in den Carmina das christliche Weltbild die frühere Identitätsbildung der Eliten aus römischer Tradition gänzlich ablöst – Die christlichen Eliten, die die carmina konstruieren, brauchen Rom nicht mehr (und haben es nie gebraucht).
  • Venantius Fortunatus‘ Carmina sind ideologisch auf einer Linie mit den Werken Gregors von Tours und können im Zusammenhang eines gemeinsamen Programms der zwei mittelalterlichen Autoren besser verstanden werden.   
  • Die in den Texten aufgefundenen Angebote von Weltbeziehungen funktionieren häufig über die Transformation von schwachen und starken Wertungen, wie sie Hartmut Rosa in Anlehnung an Charles Taylor als ein Merkmal resonanter Weltbeziehungen beschreibt.
  • Resonante Weltbeziehungen in den Carmina funktionieren zumindest teilweise so, wie es H. Rosa für Weltbeziehungen in der Moderne vorschlägt; ein grundsätzlicher Unterschied zwischen vormodernen porösen Selbsten und modernen gepufferten Selbsten lässt sich bei der Untersuchung von Weltbeziehungsangeboten in den Carmina nicht finden.
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