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Aaron Plattner

Resonanz und Ekphrasis. Die Stimmen heiliger Räume, Rituale und Gegenstände bei Pausanias

Die Dissertation deutet vor dem Hintergrund der Resonanztheorie (Rosa 2016) literarische Reflexionen über die verschiedenen Selbst-Welt-Beziehungen in den antiken Ritualen, die in Pausanias’ zehn Büchern Περιήγησις τῆς Ἑλλάδος (dt. Beschreibung Griechenlands) beschrieben werden. Ihr Beitrag zur Beantwortung der zentralen Frage des IGDK besteht darin, dass sie die Sicht eines antiken Beobachters in die Forschungsdiskussion mit einbringt.

In einer Zeit der römischen Fremdherrschaft und im geistigen Umfeld der Zweiten Sophistik interessiert sich Pausanias als ein Teil der griechischen Welt im Osten des Imperiums in besonderer Weise für das „klassische“ Griechenland, v.a. für die Religion der archaischen und klassischen Epoche und ihre mannigfaltigen materiellen und rituellen Kristallisationen. Im Bestreben, diese alte und (nicht nur) für ihn glorreiche Zeit wieder aufleben zu lassen, bildet Pausanias eine von ihm getroffene Auswahl dieser Kristallisationen in zahlreichen Ekphraseis (= Beschreibungen) textuell ab und erreicht dadurch eine resonanztechnische Aufladung seines Textes, der sozusagen zum Resonanzkörper für die diversen Publika wird.

Konkret fragt die Dissertation danach, wie Pausanias’ Ekphraseis von Kulten, rituellen Handlungen, Festen, heiligen Räumen und sakralen (Kunst-)Gegenständen horizontale, diagonale und vertikale Resonanzachsen zwischen Subjekt und Welt erzeugen – sowohl in der Erzählung als auch in der Wirklichkeit. Ins Zentrum werden dabei die Selbst-Welt-Beziehungen gerückt, die in Praktiken direkter oder indirekter Wahrnehmung (v.a. sehen, aber auch lesen und hören) reflektiert / verhandelt werden oder sich erst im Rahmen dieses Verhandlungsprozesses herausbilden.

Das Ziel der Dissertation ist – entsprechend der ersten Phase des IGDK – die Bereitstellung eines Bestands an unterschiedlichen Formen von Selbst-Weltbeziehungen, d.h. eines Inventars an rituellen antiken Handlungen mit den in ihnen enthaltenen Beziehungen zu den Mitmenschen (horizontale RA), Objekten (diagonale RA) und Göttern (vertikale RA) sowie eines Bestands an den Praktiken, die zu Selbstbetrachtung führen.

 

Akademischer Werdegang

Seit Oktober 2018

Doktoratsstudium der Philosophie an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät (Fach Griechisch) im Rahmen des Internationalen Graduiertenkollegs „Resonante Weltbeziehungen in sozio-religiösen Praktiken in Antike und Gegenwart“ (Projektpartner: Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien Universität Erfurt; Karl-Franzens-Universität Graz)

2010–2018

Lehramtsstudium Latein und Griechisch an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (August 2018 mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen; Diplomarbeit: Hannibals Angriff auf Sagunt bei Silius Italicus. Eine Betrachtung der einleitenden Punica-Dyade auch vor dem Hintergrund historiographischer und epischer Traditionen sowie die Frage nach ihrer Eignung für den österreichischen Schulunterricht)

Seit Februar 2016

Bachelorstudium CleO (Classica et Orientalia) mit den Schwerpunkten Alte Geschichte und Klassische Philologie an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (wegen Doktorat unterbrochen)

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