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Martin Repohl

Die Beziehungsqualität der materiellen Welt – Perspektiven eines weltbeziehungssoziologischen Ansatzes der Analyse von Materialität

Das Ziel meines Promotionsprojektes ist es, die Beziehungsqualität von Materialität der soziologischen Analyse zugänglich zu machen. Materielle Entitäten sind in sozialen Beziehungen zur Welt präsent und haben durch ihre Konstitution einen Anteil an der konkreten Beziehungsdynamik. Beispielsweise kann eine Kontamination von Weltausschnitten mit Giftstoffen oder Plastikpartikeln sowohl Anlass als auch Ergebnis einer entfremdeten Weltbeziehung sein, während bestimmte materiale Eigenschaften von Dingen die Entstehung einer resonanten Weltbeziehung begünstigen können. Aus dieser Perspektive lässt sich Materialität anhand ihrer konkreten stofflichen Konstitution als Disposition dafür betrachten, wie sich soziale Beziehungen zu ihr entfalten können. Jedoch fehlt bisher ein Konzept, dass diese Beziehungsqualität materieller Entitäten soziologisch beschreiben kann. Die Soziologie der Weltbeziehung bietet hierzu einen innovativen Ansatz, verfügt jedoch selbst nicht über einen kohärenten Begriff von Materialität, welcher ihren Anteil an den verschiedenen Modi von Weltbeziehungen konzeptionell bestimmt.

Die Einbeziehung einer phänomenologischen Perspektive auf Stofflichkeit schließt diese Lücke, da so materielle Entitäten qua ihrer stofflichen Konstitution als von sich aus wirksam gedacht werden können und somit ihre materielle Eigendynamik in den Fokus rückt. Dadurch wird ihr transformativer Anteil an Weltbeziehungen analytisch zugänglich. Materialität wird daher als sozialtheoretischer „Weltzugang“ genutzt, mit dessen Einbeziehung die Qualität von Weltbeziehungen in einer materiellen Welt beschreibbar wird. Damit ist es möglich, das Materielle nicht nur vom Sozialen her zudenken, sondern ebenso das Soziale von der Materialität der Welt her zu betrachten. Das Projekt strebt daher die Entwicklung einer Heuristik an, mit dem der transformative Anteil von Materialität an der Dynamik von Weltbeziehungen operationalisier- und analysierbar wird, um daran anschließen anhand ausgewählter Beispiele und die Beziehungsqualität von materiellen Entitäten empirisch zu analysieren. Eine solche Erweiterung stellt eine wesentliche Modifizierung der Soziologie der Weltbeziehung dar und entwickelt eine analytische Perspektive auf die Beziehungsqualität der Materialität der Welt. Damit kann das soziologische Grundproblem Materialität um eine neue Facette erweitert und so die Leerstelle der Beziehungsqualität in der soziologischen Adressierung von Materialität unter einer kohärenten Begrifflichkeit erschlossen werden. Dies ermöglicht einen integrativen Beitrag zu verschiedenen Teilaspekten der sozialwissenschaftlichen Debatte um Materialität, wie beispielsweise der Soziologie der Dinge, der Soziologie der Kontamination, der Soziologie der Nachhaltigkeit sowie der Debatte um die ökologischen Krise und dem Anthropozän.

Koordination Erfurt

Dr. Elisabeth Begemann

Mobil:+49(0)361/737-2808

Koordination Graz

Dr. Anna-Katharina Rieger

Mobil:+43 (0)316 380 - 2391

DoktorandInnenstellen für das Studienjahr 2023/24 ausgeschrieben! Frist verlängert (Ende April).

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